Im FPZ ist es möglich, eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel zu beantragen, wenn Sie zum Beispiel Arbeitslosengeld II oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen.
Es besteht kein Rechtsanspruch auf Kostenübernahme.
Die Hansestadt Hamburg stellt hierfür Gelder zur Verfügung. Da diese Mittel begrenzt sind, müssen Sie Ihren Antrag bitte telefonisch anmelden.
Der Antrag kann beantragt werden: bei einem persönlichen Beratungsgespräch
Informationen rund um den Antrag:
https://www.instagram.com/fpz_hh/
Rund 220.000 Menschen aus mehr als 100 Herkunftsländern suchten in vier Jahrzehnten Rat
20. Mai 2022 – Das Familienplanungszentrum feiert heute im Rathaus Altona in Anwesenheit der Senatorin Dr. Melanie Leonhard und der Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg sein 40- jähriges Jubiläum. Professorin Dr. Ulrike Lembke referiert über Reproduktive Gesundheit statt Strafverfolgung. Kristina Hänel berichtet im Gespräch mit Ute Pape (Vorstand im FPZ) über aktuelle Entwicklung zum § 219a StGB.
Als konfessionell unabhängiger, gemeinnütziger Verein von der AWO und pro familia Hamburg gegründet, hat sich das Zentrum seitdem zu einer wegweisenden Anlaufstelle in Hamburg für alle Fragen rund um die Themen Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft und Sexuelle Bildung entwickelt: In den vier Jahrzehnten haben insgesamt rund 220.000 Menschen aus mehr als 100 Herkunftsländern beim Familienplanungszentrum Rat gesucht. Das Team mit inzwischen 21 festen und freien Mitarbeitenden hat in über 80.000 Gesprächen beraten und rund 8.000 Veranstaltungen für Gruppen durchgeführt.
Standen in den ersten Jahren vor allem die Themen „Beratung bei ungewollter Schwangerschaft“ und „Respekt für und Schutz von Frauen, die sich für einen Abbruch entschieden“ im Fokus, hat sich die Arbeit vielfältig erweitert. Wegweisend war und ist auch die Arbeit für und mit Menschen, die das Regelsystem nicht erreicht. Projekte mit Menschen mit Behinderungen sind inzwischen selbstverständlicher Bestandteil des Angebotes. Aktuelle, impulsgebende Projekte sind „Empowerment von Frauen mit Fluchtgeschichte“ und die „Gynäkologische Versorgung von Nicht-Krankenversicherten Schwangeren“.
Das Familienplanungszentrum, in dem Frauenärztinnen, Psychologinnen, Pädagoginnen und Krankenschwestern arbeiten, finanziert sich fast vollständig aus Mitteln der Sozialbehörde. Neben der Zentrale in Altona hat das Zentrum Außenstellen in Barmbek, Billstedt, Jenfeld und Wandsbek. Jeder Mensch ist in der Beratung willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder aktueller Familiensituation. Die Kooperation mit anderen Gesundheits- und sozialen Einrichtungen ist selbstverständlicher Bestandteil der Arbeit.
Elfie Mayer und Bärbel Ribbert, Geschäftsführerinnen und langjährige Mitarbeiterinnen: „Vieles hat sich verändert, aber nicht die Freude, sich in unserem interdisziplinären Team für die Rechte von Frauen einzusetzen und alle Ratsuchenden in ihren Anliegen zu unterstützen.“
Weitere Informationen: www.familienplanungszentrum.de
Kontakt Familienplanungszentrum
Elfie Mayer/ Bärbel Ribbert, 040-4392722, Bei der Johanniskirche 20, 22763 Hamburg
fpz@familienplanungszentrum.de
https://www.instagram.com/fpz_hh/
Am Internationalen Frauentag: Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2022 sprechen 41 Frauen- und weitere Nichtregierungsorganisationen in Deutschland allen Menschen in der Ukraine ihre volle Solidarität aus und fordern das sofortige Einstellen der Kriegshandlungen seitens der russischen Regierung.
Da der Arbeitsschwerpunkt vieler der mitzeichnenden Organisationen auf dem Thema geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen liegt, möchten wir unsere besondere Aufmerksamkeit auf die Situation von Frauen und Mädchen in der Ukraine richten. Krieg und damit einhergehend Vertreibung und Flucht bedeuten für Frauen und Mädchen immer die Bedrohung durch sexualisierte Gewalt, die weltweit ein Phänomen aller bewaffneten Konflikte ist.
Krieg bedeutet für viele Frauen und Mädchen auch den Anstieg von häuslicher Gewalt, Traumatisierungen und ein mögliches Ausgeliefert-Sein in neue Gewaltstrukturen. Leider wird sexualisierte Kriegsgewalt oft verharmlost oder verschwiegen. Eine Studie von Amnesty International stellte bereits 2020 fest, dass das Ausmaß der geschlechts-spezifischen Gewalt in den konfliktbetroffenen Regionen Donetsk und Luhansk durch den Konflikt deutlich zugenommen hat.
Wir fordern die politisch Verantwortlichen in Deutschland und der EU auf, die Arbeit derFrauenrechtsorganisationen und Schutzeinrichtungen für alle gewaltbetroffenen Frauen und ihre Kinder in der Ukraine finanziell zu unterstützen und auszuweiten.
Daneben müssen alle vor dem Krieg flüchtenden Menschen unabhängig von Aufenthaltsstatus, Herkunft, Behinderung, Geschlecht oder Religion, die in Europa und Deutschland Zuflucht suchen, unkompliziert Aufnahme finden.
Eine PDF Datei dieser Erklärung finden Sie unter www.profamilia.de
Panel zum Film jetzt online auf youtube
Im Anschluss diskutierten live zum Fokus Schwangerschaftsabbruch:
Wo stehen wir?
Kristina Hänel, Ärztin für Allgemeinmedizin; Autorin: Das Politische ist persönlich. Tagebuch einer Abtreibungsärztin
Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin Deutscher Juristinnenbund
Bärbel Ribbert, GF und Beraterin Familienplanungszentrum Hamburg e.V. (im AWO Dachverband, Kooperation mit pro familia)
Moderation: Erica Zingher, Journalistin
Trailer und Panel sind ab sofort auf youtube ztu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=4rEHUuVZsdM&feature=youtu.be
Ab dem 1.10. läuft der Film regulär in den Kinos an.
Im preisgekrönten Kinofilm zeichnet Autorin und Regisseurin Eliza Hittman ein intimes Porträt zweier Teenager-Mädchen im ländlichen Pennsylvania. Konfrontiert mit einer ungewollten Schwangerschaft und fehlender Unterstützung in ihrer Heimat brechen Autumn und ihre Cousine Skylar über die Staatsgrenze nach New York City auf: Eine Reise geprägt von Freundschaft, Mut und Mitgefühl beginnt.
Seit März 2018 ist die Finanzierung für unser erfolgreiches Projekt "EmpowerVan" ausgelaufen.
Doch zum Glück: Ein Teil des Projektes wird bis Ende 2021 weiter finanziert und kann gerne angefragt werden!
Geflüchtete Mädchen und Frauen können weiterhin in den Erstaufnahme- und Folgeunterkünften über ihre reproduktiven Rechte und Möglichkeiten informiert werden, eine FPZ-Beraterin kommt auf Wunsch zu Gruppenveranstaltungen in die Unterkünfte! Sie informiert zum Beispiel über das hiesige Gesundheitssystem mit seinen Angeboten der Schwangerenvorsorge, dem Schwangerschaftsabbruch und der Empfängnisverhütung. Einzel – und Gruppengespräche sind in den Einrichtungen und im FPZ möglich! Beim „Verhütungsfrühstück“ unter Frauen und Mädchen ergeben sich häufig auch intime Fragen, die über das Kernthema der Familienplanung hinausgehen. Egal ob es um Infektionen im Genitalbereich, Menstruationsbeschwerden oder Sexualaufklärung geht, mit anschaulichen Arbeitshilfen und Modellen werden Körpervorgänge gezeigt und erfahrbar gemacht. Für fachärztliche Beratungen und Untersuchungen vereinbart die Beraterin auch kurzfristige Termine bei den Frauenärztinnen des Familienplanungszentrums.
Das FPZ kann dieses Projekt dank der Unterstützung des Bundesverbandes der AWO „Empowerment von Flüchtlingsfrauen“ und Mitteln der Integrationsbeauftragten des Bundes bis Ende 2018 durchführen!
Die Ärztin Kristina Hänel aus Gießen steht vor Gericht, weil sie von radikalen Abtreibungsgegnern angezeigt wurde: Auf ihrer Webseite weist sie auf ihr medizinisches Angebot hin, darunter auch auf den Schwangerschaftsabbruch.
Das Amtsgericht Gießen verurteilte sie am 24.11.2017 zu 6000 Euro Geldstrafe. Die Begründung: Es handele sich um unerlaubte Werbung für Abtreibungen (Strafgesetzbuch § 219a). Der Fall ist höchst umstritten - und noch nicht abgeschlossen. Der Prozess wird auf höherer Instanz fortgesetzt.
Die Mitarbeiterinnen des Familienplanungszentrums finden es wichtig, dass Frauen niedrigschwellig, rechtzeitig und umfassend die Möglichkeit haben, sich beraten zu lassen. Sie sollten auch die Möglichkeit haben, sich darüber informieren zu können, welche Ärzt*innen in ihrer Region legal Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, auch über ein zeitgemäßes Medium, wie das Internet.
In Hamburg ist dies – ganz legal – über folgenden Download möglich!
Weitere Informationen und Pressestimmen zu dem Strafverfahren gegen Kristina Hänel:
https://solidaritaetfuerkristinahaenel.wordpress.com
Was passiert eigentlich bei der Frauenärztin? Und was hat es mit
Jungfernhäutchen und Jungfräulichkeit auf sich? Diese Fragen beantwortet der
Aufklärungsfilm „Gut zu wissen – Besuch bei der Frauenärztin“, den ein Team des
Hamburger Medienzentrums St. Pauli produziert hat.
Das Besondere: Idee undInitiative stammen von drei jungen Frauen aus der farsisch-(persisch)sprachigen
Community. Im Projektverlauf wurden sie durch eigene Recherchen und Interviews
selbst zu Expertinnen. Diesen Prozess sowie die filmische Umsetzung hat die
Medien- und Sexualpädagogin Christina Witz begleitet.
Auf der Homepage des Projekts kann er in deutscher,türkischer, farsischer/persischer, arabischer und englischer Sprache angesehen
und kostenlos heruntergeladen werden.
Im festlichen Rahmen eines Senatsempfanges im Hamburger Rathaus wurde das FPZ am 29.11.2016 als Wegbereiter der Inklusion im Gesundheitswesen in Hamburg geehrt. Gewürdigt wurde die innovative und nachhaltige Tätigkeit des FPZ, den Zugang zu allen Beratungs- und medizinischen Angeboten der Beratungsstelle für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu verbessern.
Frau Prüfer – Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz gratulierte persönlich und überreichte die Urkunde sowie den Preis.
Zuvor hatte Frau Brita Schmidt-Tiedemann, als eine der Jurorinnen, in einer berührenden Laudatio Wegmarken der erfolgreichen Arbeit des FPZ mit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen hervorgehoben.
Das FPZ hat sich umfangreich mit dem Thema Inklusion beschäftigt und systematisch erste Schritte in 2008 umgesetzt, noch vor Inkrafttreten der Behindertenrechtskonvention.
Unter anderem fanden und finden folgende Aktivitäten statt:
Das Team des Familienplanungszentrums freut sich sehr über diese ganz besondere Auszeichnung und bedankt sich bei den Jurorinnen und Juroren und ganz besonders bei Frau Ingrid Körner, Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen in Hamburg, die diese wertvolle Auszeichnung des Wegbereiters ins Leben gerufen hat.
Unser Dank geht auch an die zahlreichen Unterstützenden, die uns über die vielen Jahre immer wieder auch finanziell unsere Aktivitäten ermöglicht haben:
Hamburgisches Spendenparlament
Andrea -Brudermüller -Stiftung
Elbewerkstätten (Restcent - Mittel der Mitarbeitenden!)
Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV)
Das Team wird sehr gerne weiterhin die eigenen Erfahrungen an interessierte Einrichtungen weiter tragen, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Gesundheitswesen voranzubringen!