Unter Aktuelles finden Sie ausführliche Informationen zur neuen Notfallpille Ellaone®.
Keine Verhütungsmethode ist hundertprozentig sicher. Ein Kondom kann abrutschen oder reißen. Man kann einmal vergessen, die Pille zu nehmen. Und es gibt Situationen, in denen man vor lauter Lust nicht an Verhütung denkt.
Nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr ist es möglich, mit der "Pille danach" oder der "Spirale danach" eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Wir unterliegen der Schweigepflicht.
Pille danach seit dem 15.3. 2015 rezeptfrei erhältlich
Das erleichtert es Frauen besonders am Wochenende, diese Notfallverhütung ohne Zeitverzögerung anwenden zu können, wenn es zu einer Verhütungspanne gekommen ist. Sie können die Pille danach nun ohne Rezept in der Apotheke kaufen, nachdem sie dort dazu beraten wurden.
Während der Öffnungszeiten bieten die Ärztinnen im Familienplanungszentrum jedoch weiterhin auch kurzfristig Beratung an, um Fragen rund um die Einnahme der Pille danach und auch zur weiteren Verhütung zu klären.
Frauen unter 20 Jahren brauchen ein Rezept, damit die Krankenkasse die Kosten der Pille danach übernimmt. Dieses „Kassenrezept“ kann nicht im Familienplanungszentrum ausgestellt werden, wir können jedoch den Kontakt zu niedergelassenen FrauenärztInnen herstellen, mit denen wir zusammenarbeiten.
Die Pille danach enthält ein Hormon. Sie kann je nach Präparat 3 bzw. 5 Tage nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Damit kann mit hoher Wahrscheinlichkeit noch eine Schwangerschaft verhindert werden.
Die Pille danach besteht aus einer Tablette. Je früher Sie die Tablette nach der Verhütungspanne einnehmen, desto größer ist die Wirksamkeit.
Die genaue Wirkung ist nicht bekannt. Nach aktuellem Wissensstand wird eine Schwangerschaft wahrscheinlich dadurch verhindert, dass die Pille danach den Eisprung verzögert. Wenn es bereits zu einer Befruchtung des Eis gekommen ist, kann die Pille danach eine Schwangerschaft wahrscheinlich nicht mehr verhindern. Wenn sich das Ei in der Gebärmutter eingenistet hat, ist die Pille danach wirkungslos. Das bedeutet, dass die Pille danach keinen Schwangerschaftsabbruch bewirken kann.
Mit der Pille danach können etwa 70-90% der Schwangerschaften verhindert werden. Allerdings ist die Pille danach umso wirksamer, je früher sie nach dem ungeschützten Verkehr genommen wird.
Zur Sicherheit sollte etwa drei Wochen nach der Einnahme ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Die Pille danach kostet in der Apotheke zwischen 16 und 18 bzw. 35 €. Im Familienplanungszentrum oder der pro familia Beratungsstelle müssen Sie für die Beratung eine Gebühr bezahlen.
Die neuen Präparate der Pille danach enthalten nur noch ein Hormon. Sie haben nur geringe Nebenwirkungen: Möglicherweise kann eine leichte Übelkeit auftreten, sehr selten mit Erbrechen. Gesundheitliche Risiken sind bei einer kurzfristigen Hormonanwendung sehr unwahrscheinlich.
Die nächste Regel kann früher oder später als erwartet eintreten, sie kann aber auch zum gewohnten Zeitpunkt kommen.
Das Präparat Ellaone® kann die Wirkung von hormonellen Verhütungsmitteln (Pille, Vaginalring, Verhütungspflaster) beeinträchtigen. Auch umgekehrt kann die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln die Wirkung von Ellaone® abschwächen. Deshalb wird empfohlen, nach der Einnahme von Ellaone® fünf Tage lang keine Pille zu nehmen und bis zur nächsten Regel zusätzlich mit Kondomen zu verhüten.
Untersuchungen zeigen, dass viele Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind, zwar von der Pille danach wussten, sie aber trotz Verhütungspanne nicht benutzt haben. Sie haben gehofft, es würde schon gut gehen oder geglaubt, dass sie nicht so schnell schwanger werden würden.
Im Zweifel sollten Sie lieber die Pille danach einmal zuviel nehmen, als eine ungewollte Schwangerschaft zu riskieren.
Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich bei der Info-Hotline zur Pille danach beraten.
Die Spirale danach ist eine normale Kupferspirale, wie sie auch sonst zur Verhütung benutzt wird. Sie kann innerhalb von fünf Tagen nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr in die Gebärmutter eingelegt werden und verhindert dann eine Schwangerschaft mit 99% Sicherheit.
Die Spirale danach wird von der FrauenärztIn in die Gebärmutter eingelegt. Während des Einlegens können krampfartige Unterleibsschmerzen auftreten. Die ÄrztIn kann aber auch mit einer Spritze den Gebärmutterhals betäuben. Manchmal treten in den Tagen danach noch regelähnliche Schmerzen auf, die mit Schmerzmedikamenten gelindert werden können.
Durch die Kupferspirale werden die Regelblutungen oft stärker, und manchmal können auch vermehrt Regelschmerzen auftreten. Wegen der Nebenwirkungen und Risiken wird die Kupferspirale zur Notfallverhütung meist nur dann eingesetzt, wenn eine Frau auch danach mit der Spirale verhüten möchte.