Sex ist für viele Menschen ein wichtiger Teil des Lebens, der Genuss und Freude bringt und in der Partnerschaft ein Ausdruck von Liebe und Intimität ist. Allerdings kann man sich beim Sex durch den engen Körperkontakt und den Austausch von Körperflüssigkeiten auch mit Krankheiten anstecken.
Einige Infektionen werden hauptsächlich bei sexuellen Kontakten (Geschlechtsverkehr, Oralsex, Analsex oder Petting) übertragen. Sie werden deshalb sexuell übertragbare Krankheite Krankheiten genannt.
Es ist wichtig zu wissen, welche Krankheiten es gibt, wie man sie erkennen und vor allem, wie man sich vor ihnen schützen kann. Wenn man von ihnen weiß, können die meisten Infektionen gut behandelt werden und sind heilbar.
Viele Infektionen verursachen in der Anfangszeit wenige Beschwerden, insbesondere Männer bemerken eine Infektion oft kaum. Manchmal können die Beschwerden auch ohne Behandlung nach einigen Tagen oder Wochen wieder abklingen, ohne dass die Krankheit geheilt ist. Unter Umständen kommt es dann erst nach längerer Zeit zu bleibenden Schäden. Es ist sehr wichtig zu wissen, dass Sie Ihrem Partner/ Ihrer Partnerin nicht ansehen können, ob er/sie eine sexuell übertragbare Infektion hat.
Grundsätzlich werden sexuell übertragbare Krankheiten dadurch übertragen, dass Körperflüssigkeiten der einen Person, die Krankheitserreger enthalten, in den Körper einer anderen gelangen. Bei manchen Krankheiten können die Erreger über die Schleimhäute in den Körper gelangen (Chlamydieninfektionen, Gonorrhoe, Syphilis, Trichomonaden, Hepatitis), bei anderen sind dazu (kleine) Verletzungen der Haut oder Schleimhaut notwendig (HIV). Einzelne Krankheiten können auch direkt durch Hautkontakt übertragen werden (Infektionen mit Herpes- und Papillomaviren). Flüssigkeiten, die Krankheitserreger enthalten können, sind Sperma, Scheidenflüssigkeit oder Blut. Schleimhäute befinden sich in der Vagina, im Mund, in der Harnröhre und im Darm.
Absolut sicheren Schutz vor einer Ansteckung gibt es nur bei völligem Verzicht auf Sex oder bei vollständiger Treue von zwei nicht infizierten Partnern. Bei neuen Partnern und bei sexuellen Kontakten außerhalb fester Beziehungen kann es sein, dass der Partner/die Partnerin eine sexuell übertragbare Krankheit hat. Eine sexuell übertragbare Krankheit ist nicht äußerlich zu erkennen, Sie können es dem Partner also nicht ansehen, ob er erkrankt ist. Deshalb ist es notwendig, sich zu schützen.
Für den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist es wichtig, die Übertragungswege zu kennen. Grundsätzlich sind die Regeln des Safer Sex, die vor einer HIV-Infektion schützen, auch ein guter Schutz vor einer Ansteckung mit anderen Infektionen.
Safer Sex bedeutet, dass Sperma, Scheidenflüssigkeit und Blut nicht in den Körper des Partners oder der Partnerin gelangen. Um das zu verhindern, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
– Beim vaginalen und analen Sex ein Kondom verwenden
– Beim Oralverkehr mit einem Mann ein Kondom verwenden
– Beim Oralverkehr mit einer Frau ein Latextuch verwenden
– Wenn Sexspielzeug gemeinsam benutzt wird, es abwaschen,
bevor es beim anderen Partner/der Partnerin benutzt wird
oder es mit einem Kondom benutzen, dass dann gewechselt wird
– Eine weitere Möglichkeit zum Schutz bei vaginalem Sex
ist das Frauenkondom.
Außerdem sollte der Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen (Geschwüre, Bläschen, Warzen) vermieden werden. Ausführlichere Infos zu oben genannten Themen finden Sie auch bei der Deutschen-Aidshilfe e.V..
Manche Infektionen verursachen bei Frauen vermehrten oder übel riechenden oder gelblich/grünlich/bräunlich verfärbten Ausfluss. Auch Unterbauchschmerzen oder Zwischenblutungen können ein Anzeichen von Infektionen sein. Bei Männern kann bei sexuell übertragbaren Krankheiten eitriger Ausfluss aus der Harnröhre auftreten. Brennen beim Wasserlassen oder Hautveränderungen wie Rötung, Bläschen, Knötchen oder offene Stellen im Genitalbereich können ebenfalls Anzeichen einer Infektion sein.
Frauen können sich bei der FrauenärztIn untersuchen und behandeln lassen. Männer können einen Urologen oder einen Hautarzt/eine Hautärztin aufsuchen. In Hamburg gibt es auch die Möglichkeit einer kostenlosen Beratung und Untersuchung auf HIV-Infektionen bei CASA blanca.
Im FPZ bieten wir Beratung über Infektionsrisiken an und dazu, wie Sie sich schützen können.